BLUEWATER MOONEY – RESULT ARC 2022

Die Ergebnisse sind da!

Alle Ergebnisse könnt Ihr hier einsehen!

DOWNLOAD

 

8Finish line 08:00 00:30
Finish Line 00:30

–––––––––––––
Saapunut

Menimme maaliin divisioonamme ykkösenä. Aivan takanamme oli suomalainen Swan 65 Vahine. Haluaisin kuitenkin huomauttaa, että olemme ajaneet paljon moottorin alla viimeisten 3 päivän aikana. Purjehdusprosentti on alle 30 %. Vahine oli tehnyt kaiken kaikkiaan oikean valinnan pysytellessään pohjoisessa, ja sen strategia oli alussa huomattavasti löysempi. Siksi pidän täysin mahdollisena, että Vahine on divisioonamme ykkönen korjattuaan ajan. Ja kippari ja miehistö ansaitsisivat tämän ehdottomasti.

–––––––––––––

Angekommen!
Wir sind als Nummer 1 unserer Division durch die Finish Line gegangen. Direkt hinter uns die finnische Swan 65 Vahine. Ich möchte jedoch darauf hinweisen, dass wir in den letzten 3 Tagen sehr viel unter Motor gelaufen sind. Der Anteil Segeln liegt unter 30% Die Vahine hatte mit ihrer Strategie im Norden zu bleiben, anfangs deutlich mehr Flaute, insgesamt aber die richtige Wahl getroffen. Ich halte es daher für absolut möglich, dass die Vahine nach korrigiertet Zeit die Nummer 1 in unserer Division ist. Und dies hätten Skipper und Crew dann auch absolut verdient. Insgesamt darf man der Spitzengruppe gratulieren. Ob erster, zweiter oder platzierter, wir sind sehr zufrieden! Jetzt kommt Ausruhen, Feiern, und sich um das Schiff Kümmern – das ist allerdings nicht mit ein paar Tagen getan, da brauche ich einen Plan! Dann geht es im Februar in die BVI. Von dort im März / April zu den Bermudas, um Ende Mai zu den Azoren zu segeln. Und von dort, bei passender Gelegenheit nonstop zurück nach Barcelona

–––––––––––––

Arrived!
We went through the finish line as number 1 in our division. Right behind us was the Finnish Swan 65 Vahine. I would like to point out, however, that we have run a lot under engine in the last 3 days. The percentage of sailing is less than 30%. The Vahine had made the right choice overall with its strategy of staying in the north, with considerably more slack at the beginning. I therefore think it is absolutely possible that the Vahine will be number 1 in our division after corrected time. And skipper and crew would absolutely deserve this. All in all, the top group deserves congratulations. Whether first, second or placed, we are very satisfied! Now it’s time to rest, celebrate and take care of the boat – but that’s not done with a few days, I need a plan! Then it’s off to the BVI in February. From there to Bermuda in March / April to sail to the Azores at the end of May. And from there, if the opportunity arises, non-stop back to Barcelona.

–––––––––––––

¡Hemos llegado!
Pasamos por la línea de meta como número 1 de nuestra división. Justo detrás de nosotros estaba el cisne finlandés 65 Vahine. Sin embargo, me gustaría señalar que hemos corrido mucho bajo el motor en los últimos tres días . La proporción de navegación es inferior al 30%. La Vahine había acertado globalmente con su estrategia de permanecer en el norte, con bastante más holgura al principio. Por lo tanto, creo que es absolutamente posible que el Vahine sea el número 1 de nuestra división después del tiempo corregido. Y el capitán y la tripulación se lo merecerían. En definitiva, el grupo de cabeza merece ser felicitado. Ya sea primero, segundo o clasificado, ¡estamos muy satisfechos! Ahora toca descansar, celebrarlo y cuidar el barco, pero eso no se hace en unos días, ¡necesito un plan! Luego, en febrero, a las Islas Vírgenes Británicas. De allí a las Bermudas en marzo/abril para navegar a las Azores a finales de mayo. Y desde allí, si se presenta la oportunidad, sin escalas de vuelta a Barcelona.

Land in Sicht!

GUTEN MORGEN

Wir sind im Endspurt. Konstitutionell geht es uns besser als zwischendurch, auch wenn noch ein großes Schlafdefizit besteht. Heute konnten wir trotz, oder gerade wegen des sehr leichten Windes – ab und mal 7 kn den Code 0 Genua setzen. Ich bin von einem Freund gefragt worden, warum ich bei der ambitionierten Segelweise und der Segel Garderobe nicht eine X Yacht oder ein Schiff mit vergleichbarer Performance Gekauft habe. Die Frage ist berechtigt, und vermutlich würde der eine oder andere sich entsprechend entscheiden. Aber einiges unterscheidet mich von lupenreinen Regattaseglern:

Mein Schiff muss nicht leicht sein. Ich brauche Sicherheit und Qualität nach meinen Vorstellungen. Damit möchte ich anderen Schiffen die Sicherheit nicht absprechen. Aber einige Beispiele: Steifigkeit des Rumpf kann man durch einlaminierte Traversen, oder durch die Zuhilfenahme des Inneneinbaus erreichen. Man kann den Schwerpunkt des Kiels tiefer legen, und benötigt dafür weniger Gewicht, oder man fertigt einen Mittelkiel von 9 Tonnen. Und der Unterschied wird dann schon aus den schlichten Daten erkennbar: meine HR 54 wiegt ohne Extraausrüstung 26 Tonnen. Ein vergleichbares Schiff ca. 16 Tonnen. Da muss man sich schlicht für das eine oder andere Konzept entscheiden. Und unter Komfort fällt für mich auch, dass ich Ersatz- und Verbrauchsteile und natürlich auch Werkzeug mit mir führen kann.

Weitere Beispiele:
Neben jeweils einer kompletten Wasserpumpe für Generator bzw. Volvo führe ich für den Austausch an Land vollständige Ersatzteikids. Ich habe für beide komplette Sätze Einspritzdüsen und noch etliches mehr. Für den Watermaker habe ich Dichtungen, Leitungen etc, für die Davids führe ich Getriebe und Elektromotoren mit mir. Ich habe etliche Pumpen und und und. Und das alles ist für die Hallberg Rassy kein Problem, weder von Stauraum, noch von Seiten des Gewichts.

Und ich habe nicht die geringsten Bedenken, dass das Schiff allen Wetterlagen gewachsen ist. Und trotzdem erlaubt sie ab 10 Knoten Wind mit allen anderen mit zu halten. Das Ideale Schiff für mich.

Wilhelm

Flaute, unterbrochen mir Winden aus SSW.

Es ist jetzt 01:55 UTC – minus 4 stunden Local Time Saint Lucis also 09:55 wenn ich mich nicht verrechnet habe. Wir leben ohnehin nach wie vor unter UTC, macht alles einfacher. Wir sind in der Flaute, unterbrochen von Winden von Vorne. Also Segelversuche mit Genua, damit alles sehr entspannend, und wir genießen die Möglichkeit, uns zu entspannen, und zu erholen. Da wir Saint Lucia bereits am 18.12. Richtung Deutschland verlassen müssen, freuen wir uns auf die Tage dort. Voraussichtliche Ankunftszeit 07.12. 24:00 pm, also jetzt in 22 Stunden. Damit ist der letzte Tag der Überfahrt angebrochen. DTF 151,3 nm.

Wir sind mit der Überfahrt und unserer Leistung sehr zufrieden:
Wir hatten die ersten acht Tage ohne Unterbrechung die Position 1 in unserer Division. Und diese acht Tage waren von starken Winden gekennzeichnet – also ein Wetter, bei dem sich die BLUEWATER MOONEY sehr wohl fühlt. Wir erreichten später das Gebiet der Flaute mit 0 Motorstunden auf Platz drei und mit 12 nm Rückstand auf den ersten unserer Division.- für die Tatsache, dass wir zu zeit segeln immer noch sehr gut! Und alles andere jetzt ist sehr unübersichtlich, aber ich habe auch darauf hingewiesen, dass es jetzt nicht mehr so entscheidend ist.

Die ARC meldete heute in Ihrem Wetterbericht, dass deutlich nördlich des Feldes, bei 25.40N 54.10W – also Höhe Bahamas – ein tropisches Tief, welches in den nächsten Tagen das Potential zu einem tropischen Wirbelsturm entwickeln könnte, liegt. Keine Sorge – wir sind deutlich davor in Rodney Bay. Und es ist weder gesichert, dass sich das Tief zu einem tropischen Wirbelsturm ausbildet, noch dass es den Kurs südwärts nehmen wird. Alles im grünen Bereich. Dann können wir über ein technisches Problem berichten: Wir haben zwei Frischwassertanks und damit zwei Frischwasserpumpen. Beide werden über das Paneel geschaltet, und die jeweilige bleibt so lange an, bis auf den nächsten Tank, und damit die nächste Pumpe umgeschaltet wird. Heute waren beide Pumpen aus, heißt, die aktive hatte sich selber ausgeschaltet.

Das kann mehrere Ursachen haben. Eine davon ist eine Sicherheitsprogrammierung, damit die Tanks nicht unbemerkt leer laufen:
Die Schaltung hat ein Abschalten der Pumpen nach ununterbrochenem Laufen des Wassers von länger als 5 Minuten programmiert. Also darf und muss man davon ausgehen, dass Wasser länger als 5 Minuten lief. Fehlersuche: Pumpe an, Sichttest Maschinenraum – negativ. Dann teilweise Bodenbretter hoch, um in die Bilge zu schauen, ob dort Wasserfluss zu erkennen ist. Am Niedergang lief eindeutig Wasser von achtern in die Bilge. Nochmals Maschinenraum – und jetzt konnte ich eine Leitung, oder besser ein Winkelbogenanschluss erkennen, an dem die Frischwasserleitung undicht war. Die Stelle war aber hinter dem Volvo, unten in einem Kabel, so erreichbar. 30 Minuten Schrauberei – und fertig! Tja – das war es vom Anbruch des letzten Tages, aber wir melden uns noch weiter.

Wilhelm

Guten Morgen!

Gestern am späten Nachmittag und heute Nacht gab es immer wieder Ansätze von Wind – ion der Nähe von Squalls bis zu 15 kn -, wobei wir versucht haben, diese bestmöglich auszunutzen. Das heißt jetzt – Groß und Genua auf am Wind- bis halber Wind Kursen! Das wird sich voraussichtlich auch nicht mehr ändern. Wir haben noch 248 nm zurück zu legen. (06.12.2022 – 10:31 UTC) Seit über 24 Stunden segeln neben uns, im AIS angezeigt, die Neptuno sowie die Endevadour III. Beide offenkundig damit bemüht, jede Windphase unter Segeln auszunutzen.

Derzeit messen wir uns mit der VAHINE, die deutlich nördlicher von uns segelt. Daher vielleicht ein paar Worte zur VAHINE: Bei der VAHINE handelt es sich um eine Nautor Swan 65, seinerzeit das non plus Ultra einer Regattayacht mit Fahrtenschiff-Charakter. Eine Nautor Swan 65 war die erste Serienyacht der Welt, die das Whitbread Rennen gewonnen hat, eine Regatta unter härtesten Bedingungen um die Welt. Die VAHINE ist die Baunummer 1 der Serie von der es vermutlich unter 20 Stück gab. Eigner ist die Sail Training International, bzw STAF Sail Training Association Finland, die Ihre Schiffe unter anderem wie folgt anpreist:

„VAHINE is at it ´s best on a strong wind. … We do youth work by supporting the exluded young people,
organizing sailings and training our crew. We also take part in different
marine events for youth“

Während dieser ARC wurde sie sehr intelligent gesegelt. Sie hat größtenteils die nördliche Route gewählt, und hat damit streckenmäßige Vorteile, da der Großkreis von Nord Ost nach Süd West kürzer ist, als ein Vorstoß in den Süden, um dann West zu machen – Mercator lässt grüßen. Daher ist es auch zu erklären, dass Sie trotz der insgesamt kürzer gesegelten Strecke im Verhältnis zu uns; per 04.12. 18:00 UTC VAHINE 2431, BLUEWATER MOONEY 2465 mit 14 Meilen vor uns lag. Wir hatten zwar eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit, hatten mehr Meilen gesegelt, lagen aber trotzdem zum Zeitpunkt der Messung mit 14 Meilen zurück. Wir haben diesen Messzeitpunkt gewählt, weil wir bis dahin noch 0 Motorstunden hatten. Die VAHINE hatte das Flautengebiet vorher und deutlich im Norden erreicht, wird aber als erste wieder in etwas Windreichere Zonen kommen. Auch dürfte der Dieselvorrat der VAHINE bis dahin reichen. Bei Auslieferung der Baunummer 1 verbaute Nautor für die 65 ein Tankvolumen von 1100 Liter (die BLUEWATER MOONEY eine HR 54 ist schon sehr großzügig ausgestattet, und führt 900 Liter Diesel mit sich. Die VAHINE hat also keine Probleme, sich aus dem Flautengebiet, ebenso wie wir, heraus zu motoren, oder die Finish Line zu erreichen. Spannend bleibt der Vergleich der Motorstunden. Da sich die VAHINE vor dem Zeitpunkt, zu dem wir den Motor gestartet hatten, seit einiger Zeit innerhalb des Randes eines Flautengebiets befunden hat – hell blau mit 5 Knoten Wind lauf Grip Darstellung und 6,5 Knoten Fahrt, dürfte die VAHINE Motorstunden vor uns gesammelt haben.

Bei einem Ausbildungsschiff gehen wir davon aus, dass die Dokumentation der Reise völlig korrekt geschieht, und die Stammcrew (2 Mann Stammcrew, 10 weitere Crewmitglieder) alles korrekt deklariert. Übrigens, wer nachlesen möchte: Die Webseite mit Informationen über die VAHINE von der die beiden obigen Zitate stammen wurde gelöscht. Statt dessen der Hinweis: Die Website der STAF befindet in einer Neuaufbauphase.

Wilhelm

Guten Morgen!

Der Tag bricht an, die See ist bleiern – mit einem leichten Schwell. Ich vergleiche das immer gerne mit der Augsburger Puppenkiste, Jim Knopf und Lukas und Urmel auf dem Eis. Naja, die meisten können damit nichts anfangen. Das war deutlich vor der Digitalisierung und das Wasser wurde mit einer Plastikfolie imitiert. Der Wetterbericht von heute lässt für die nächsten drei Tage für den Sektor Romeo phasenweise, wenn du bis 18 Knoten erhoffen. Das spielt sich jedoch auf einem ziemlich schmalen Sektor ab, Richtung und stärke wären ideal.

Unsere DTW (Distance to Waypoint (Saint Lucia) ) beträgt 299 Meilen – es neigt sich dem Ende entgegen.

Warum Segel ich eine Hallberg Rassy, warum eine 54ér?

Ich muss es vorweg sagen, aber Ihr werdet es sofort bemerken: Ich bin ein totaler Fan von dem Gesamtkonzept meines Schiffs, und damit von einer Hallberg Rassy. Alles stimmt. Ich würde dieses Schiff jederzeit wieder kaufen. Trotz Baujahr 2008 habe ich nichts auszusetzen. Warum Hallberg Rassy? Als ich 2006 auf der Suche nach einem neuen Schiff war, hatte ich hinsichtlich der Werft keine Festlegung. Absolute Hochseetüchtigkeit mit höchster Qualität beim statischen Konzept und Qualität beim Ausbau. Alles hat meine 54 er.

Allerdings gibt es beim Kauf einer Yacht mit Weltumseglungstauglichkeit weitere Auswahlkriterien. Denn: Wer darüber hinaus Extremsegelei möchte, sollte eine Stahl- bzw Aluminiumyacht in Erwägung ziehen, um auch extreme Grundberührungen ohne Totalverlust zu überstehen. Ich möchte hier nicht weiter darauf eingehen, und empfehle stattdessen die Berichte von Heike und Erich Wilts, „Im Sturm Segeln“. Dort berichten die beiden über insgesamt 158 (!) abgesegelte Stürme, unter anderem Arktis und Antarktis, alles unglaublich.

Die beiden haben mehr Sturmerfahrung als vermutlich alle schreibenden Hochseesegler weltweit zusammen. Warum – weil sie den Sturm suchen. Es handelt sich um die weltweit erfahrensten Hochseesegler, deren Leidensfähigkeit schon grenzwertig hoch ist. Als ich die Suche nach einer neuen Yacht aufnahm, schloss ich einen individuellen Werftbau aus, zu groß erschien mit das Risiko von Fehlern eines Prototyps. Nach einigen Ausschlüssen – Nautor war natürlich zu teuer, etliches andere qualitativ nicht zufriedenstellend oder das Konzept war nicht ausgereift – entschloss ich mich für eine Oyster oder eben eine Hallberg Rassy. Mit beiden Werften hatte ich Termine gemacht. Zuerst besuchte ich Oyster, an der Ostküste Großbritanniens, so etwa 3 Stunden Zugfahrt von London, Liverpool Station entfernt. Dort angekommen war ich extrem enttäuscht. Es handelte sich um ein Verkaufsbüro, dem wohl auch eine Konstruktionsabteilung angeschlossen war. Wie mir berichtet wurde, wurden die Schiffe damals an drei Standorten produziert. Die für mich mögliche erreichbare Bau

Nummer wäre in Australien produziert worden. Besichtigung der Werft leider nicht möglich. Auch hatte ich den Eindruck, dass die Käufer mit wenig individuellen Wünschen, was die technische Ausstattung einer für diese Werft relativ kleinen Yacht betraf, an die Werft herantraten. Daher zeigt man sich recht unflexibel.

Ganz anders Hallberg Rassy! Deren Sitz und die Werft sind in Erlös, alles war extrem beeindruckend. Es handelt sich dort zwar auch um Serienfertigungen, doch hat man bei jedem Schiff das Gefühl einer Einzelfertigung. So war es auch bei meiner 54ér. Die Bauzeit betrug neun Monate, in der das Schiff je nach Fertigstellungsstand von verschiedenen Spezialteams gefertigt wurde. Ich durfte den Bau regelmäßig besuchen, was auch hier nicht ausdrücklich begrüßt wurde, da es nicht in die Arbeitsabläufe passt, war aber von Anfang an dabei und konnte mir einen Überblick über die recht komplexe Technik verschaffen.

Zusammen mit Herrn von Hörsten, Hallberg Rassy Deutschland konnte ich viele Dinge diskutieren und bestimmen. So das Energiekonzept, 220 Volt, mit 110 Volt Umformer,das Ladekonzept, aber auch die Energiefrage, Kleinigkeiten, aber anhaltend bedeutend. Nach wie vor ist es verbreitet, dass Schiffe dieser Größenordnung den Motor, Generator, Standheizung mit Diesel betreiben, den Herd jedoch mit Propan Gas. Wenn man das Problem erkennt, liegt die Entscheidung auch schon auf der Hand.

Es wurde ein Elektroherd mit Ceranfeld installiert, und damit nur eine Energiequelle, die man überall auf der Welt erhält – Diesel. Keine Suche nach Füllstationen für Propan, keine regelmäßigen TÜV Abnahmen der Anlage. Toll ist, und das möchte ich an dieser Stelle einmal hervorheben: Herr von Hörsten steht mir bis heute immer und kompetent für technische Fragen rund um das Schiff zur Verfügung. Das ist Kundenverantwortung auf höchstem Niveau.

Warum eine 54ér?

Länge läuft, heißt, von der Länge ist die maximal mögliche Rumpfgeschwindigkeit abhängig. Und Länge ist erforderlich, um mit Wellen klar zu kommen, insbesondere gegen an. Und mit Länge folgt Gewicht, was das Verhalten in Wellen abermals positiv beeinflußt. Und dabei hat Hallberg Rassy die 54ér so konzipiert, dass diese von zwei Personen gesegelt werden kann. Und tatsächlich werden die Hallberg Rassy 54 und Folgemodelle überwiegend von Pärchen gesegelt. Man sagt, im Leben eines Schiffseigners gebe es nur zwei glückliche Momente:

Der Tag, an dem er das Schiff kauft – Und der Tag an dem er es wieder verkauft

Ich hoffe, dass ich den zweiten Tag so weit wie möglich heraus schieben kann. Die BLUEWATER MOONEY ist definitiv mein letztes Schiff, es gibt keinen Grund, sich von

ihr für ein anderes Schiff zu trennen.

Wilhelm

Das Wetter für den 08.12.2022 – und davor sieht es nicht viel besser aus! Und wie wir jetzt wissen – auch die Taktik nach Süden auszuweichen, hätte keinen Erfolg gezeigt! Wir können zur Zeit immer noch segeln. Allerdings nicht den direkten Kurs nach SL, sondern etwas höher, um den optimalen Anstellwinkel für den Spi zu halten

Wilhelm

Ein sehr abwechslungsreicher Tag – Es ist jetzt 00:55 UTC Local jetzt hier 09:55 Zonenzeit. Ich sitze am Navigationssitz während draußen die Post abgeht. Abermals haben wir eine Begegnung mit einen Squall.Es schüttet und ist aufgefrischt, aber das ist es dann auch schon. Selbst zu wenig Zeit, um den Wind richtig auszunutzen. Da hatten wir heute andere, bessere, Perioden, mit Wind bis zu 15kn! Und das, obwohl wir in das Gebiet mit Leichtwind eingefahren sind. Wind, der zum Segeln nicht mehr ausreicht.

Über die Taktik möchte ich nicht schreiben. Wir sind ohnehin die einzigen, die Informationen von Bord preisgeben. Ich möchte auch nicht über Motorstunden von Emily Morgen oder VAHINE spekulieren. Wir sind derzeit sehr dicht beieinander. Und es kann den Eindruck aufkommen, als würde die Motorleistung über die Platzierung bestimmen. Das mag zum Teil sogar stimmen, aber es wird auch Phasen geben, in denen man In den nächsten 2 – 3 Tagen Wind vorfindet, und segeln kann. Nur wird die Suche nach dem Wind nicht mehr die wesentliche Taktik sein. Ich hatte schon geschrieben, dass die Vorhersagen dramatisch von einander abweichen. Da wäre es zu riskant, größere Umwege zu fahren, nur um vermuteten Wind dann doch nicht zu finden.

Da sind schon Zahlen der zurückliegenden Strecken interessanter.

Bis heute Abend hatten wir folgende Meilen zurück gelegt:

BLUEWATER MOONEY: 2465 sm
VAHINE: 2431 sm
Emily Morgen 2386 sm

Mit 79 sm ist die Emily den direktesten Kurs gefahren. Oder anders betrachtet:

Unseren Vorsprung aus den ersten Tagen haben wir für die Taktik „Süd“ geopfert – vergebens, wie wir heute wissen. Einfach direkt zu fahren war in diesem Fall richtiger. Wir haben jetzt noch 548 sm bis zum Ziel. Das werden zwischen 2,5 und 3,5 Tage sein. Wenn wir weiter versuchen, wann immer es geht ,zu segeln, dann werden wir langsamer werden, aber zum Schluss wird die Rechnung vielleicht doch funktionieren – also dann wenn alle Motorstunden Berücksichtigung gefunden haben.

Apropos Motorstunden: wir laufen mit 1550 rpm und machen damit ca 7 kn Fahrt pro Stunde voraus. Laut Volvo Penta Handbuch soll der Motor, insbesondere bei längerer Betriebszeit nicht unter 1550 rpm gefahren werden,um der Gefahr des Verrußens zu entgehen. Zudem sollte immer mal wieder „Vollgas mit 2450 rpm gefahren werden, um den Motor „frei zu machen“. Die beste Dauerbetriebszahlen liegen zwischen 2200 und 2400 rpm. Dann laufen wir zwar 9 kn pro Stunde, der Verbrauch steigt aber unverhältnismäßig.